Ulmer Autoren '81 e.V.

Schreiben für die Region

Schreiben kann eine einsame Sache sein, muss es aber nicht.

 

Oft wirft die fehlende Resonanz auf den geschriebenen Text viele Fragen auf: Ist es gut, was ich da schreibe? Nützt es jemandem? Will das überhaupt jemand lesen? Ist es nicht schon tausendmal geschrieben worden? Wie kann ich in meinem Schreiben besser werden? Warum schreibe ich überhaupt? „Wer bin ich als AutorIn?“

 

Und deshalb gibt es die Ulmer AutorInnen. Wir sind ein Zusammenschluss schreibender Menschen aus Ulm und darüber hinaus.

 

Jeden 1. Freitag im Monat treffen wir uns um 18:30h im Raum "Denkfabrik" (3.Stock) in der Familienbildungsstätte  in Ulm zu unseren sogenannten WERKSTATTGESPRÄCHEN.

Zu Beginn dieser Werkstattgespräche geht es kurz um Organisatorisches aus dem aktuellen Vereinsleben. Dann aber geht es vor allem um das geschriebene Wort. Mehrere AutorInnen haben die Möglichkeit Texte vorzutragen. Diese werden durch die Anwesenden kritisch hinterfragt und es werden konstruktive Vorschläge zur Überarbeitung und Gestaltung angeboten. Ziel hierbei ist, die Freude am Schreiben zu fördern und den eigenen Schreibstil weiter zu entwickeln.

 

Ganz wichtig und einen hohen Stellenwert haben die organisierten Lesungen, bei denen wir unsere Texte einem Publikum präsentieren. Diese Lesungen finden an unterschiedlichsten Orten statt (Buchhandlungen, Museen, Stadthaus, Wilhelmsburg, Gefängnis, im Rahmen der Kulturnacht, etc.). Jedes Mal sind dieses Lesungen eine tolle Erfahrung, bei denen es zu interessanten Begegnungen und Gesprächen kommt.

 

Darüber hinaus bieten wir für unsere Mitglieder jedes Jahr einen mehrtägigen Workshop mit kompetenten ReferentInnen zu Lyrik oder Prosa oder aber zur Verbesserung der Vorlesetechnik an. Alle paar Jahre geben wir vom Verein eine Anthologie mit neuen Texten heraus.

Ulmer Autoren '81 e.V.

Aktuellster Blogartikel

Workshop "Figuren-Atelier" von und mit Diana Hillebrand

Auch in diesem Jahr gab es bei den Ulmer Autor*innen wieder einen Workshop. Im Vorfeld hatten wir bereits am Jahresanfang gemeinsam überlegt und diskutiert, welches Thema für die meisten interessant sein würde und schnell war klar, es sollte um Dialoge, um die Figuren in unseren Geschichten und Büchern gehen. Was gibt es zu beachten, wie geht man vor, damit die Figuren im Schreibprozess nicht farblos oder langweilig werden oder man selbst im schlimmsten Fall sogar den Kontakt zu ihnen verliert?

 

Eingeladen für den zwei-tägigen Workshop, am 21. + 22.10.2023, hatten wir die in München lebende Diana Hillebrand, hauptberufliche Autorin, Dozentin für Kurse in kreativem Schreiben, Jurorin bei diversen Schreibwettbewerben, außerdem noch erfahrene Podcasterin.

Für uns, und das kann ich hier vorweg gleich sagen, ein Glücksgriff.

 

Mit einer so großen Gruppe wie nie, sind wir also am Samstag in den ersten Workshop-Tag gestartet. Wir haben Biographien erstellt für Tonbandkassetten, Füller, Mäuse, Menschen, denen bis dato noch keiner von uns begegnet war. Wir haben ihnen Fragen gestellt, überlegt, wer sie wirklich sind und was sie erleben wollen. Dann haben wir ihnen ein Umfeld gegeben, sie ihn Räume und Umgebungen gestellt, ihnen Geschichten auf den Leib geschrieben.

 

Am Sonntag haben wir die Gegensätze unserer Figuren auferstehen lassen, aus Männlein wurde Weiblein und umgekehrt, gesprochen hat auf einmal nicht mehr die Maus, sondern die Bücher in einer altehrwürdigen Bibliothek, aus alt wurde jung, aus Tag wurde Nacht. Erstaunlich, dass oft nicht die erste Idee für die im Workshop neu entstandene Geschichte die bessere war, sondern der Gegensatz oft origineller und spannender war. Vielleicht gerade weil man dabei die eigene Wohlfühlzone verlassen und andere Impulse vom Zügel gelassen hat.

Intensiv haben wir uns dann dem gar nicht so einfachen Thema „Dialoge“ gewidmet und uns damit auseinander gesetzt, was einen guten Dialog ausmacht. Auch hierzu gab es zum Abschluß eine witzige Übung, die uns alle mit einem Lachen im Gesicht in den Sonntagnachmittag entlassen hat.

 

Vielen Dank an Diana Hillebrand, die uns viele Tipps gegeben hat, die offen war für all unsere Fragen rund ums Schreiben und Veröffentlichen, die von ihrem Leben als Autorin erzählt hat, von den Höhen und Tiefen, die das mitunter mit sich bringt, und die einfach Mut macht, einfach weiterzuschreiben, „denn schreiben tut ihr ja sowieso“.

 

Ich persönlich habe viel aus dem Workshop mitgenommen und vor allem weiß ich nun, was ich tun kann, wenn ich mal beim Schreiben einer Geschichte oder eines Romans stecken bleibe. Ich nehme meine Hauptfigur mit ins Café, ich gebe ihr einen Cappuccino, eine heiße Schokolade oder von mir aus auch einen Rotwein aus (das hängt ein bisschen von der Figur ab) und dann unterhalte ich mich mit ihr. Ich stelle ihr Fragen, was los ist mit ihr, warum sie so bockig ist, warum sie es mir so schwer macht und dann, wenn ich ihr die richtigen Fragen gestellt habe und ihr gut zugehört habe, dann gehe ich heim und schreibe einfach weiter.

 

Sabine Gilbert

 

Teilnehmer*innen am Workshop waren (v.l.n.r.): Josi, Gerhard, Armin, Christa, Sabine, Diana, Elisabeth, Adi, Doris, Dietmar, Renate

 

www.diana-hillebrand.de

www.schreibundweise.de

www.schreibzeug-podcast.de